Es war einmal ...

Die Vergangenheit des Clubs ist hart, bis 1965 handelte Herr Groth in der Ringstraße 68 mit Eisenwaren. Künstlerische Aspekte tauchten mit den Gebrüdern Hamer auf, die mit dem "Informationszentrum junger Künstler e.V." ein Kunstforum für den Norden bieten wollten.

Holger Henze war mit von der Partie. Er hatte in Berlin Kunst studiert und war über alle Sparten, von der Malerei über die Fotografie bis zum Film aktiv. 1968 übernahm er die Führung der "Galerie Club Nº68".

Die Avantgarde wollte sich nicht nur ihr eigenes Forum schaffen - Norddeutschland war in dieser Hinsicht eine Wüste - der Kunstmarkt sollte revolutioniert werden. "Kunst für alle" war das Motto, höhere Auflagen sollten niedrigere Preise ermöglichen.

Zunächst waren es nur einige wenige von der Muthesiusschule, schnell jedoch weitete sich der Kreis, Künstler aus ganz Deutschland und darüber hinaus stellten im Club aus. Auch der Filmclub Kiel veranstaltete seine Filmtage im Club, die ersten Retrospektiven von Rosa von Praunheim waren hier zu sehen. Insbesondere hatten natürlich Kieler Künstler hier ihre Basis wie z.B. Peter Nagel, Rafael Rheinsberg und Gerrit Becker.

Das Programm war so bunt wie die jungen Künstler wild - Filmtage, Kunstmärkte, Performance und nahezu monatlich wechselnde Ausstellungen.


Und das beschränkte sich nicht auf Kiel, so war der Club z.B. einer der Initiatoren des "Neumarkt der Künste", der 1972 in Köln gegründet wurde und heute als IKI in Düsseldorf internationale Bedeutung erreicht hat.






Etwa 1978 tauchte Rödger Feldmann erstmals mit im Club auf. Holger Henze gefielen seine Comics und von 1979 bis 1985 erschienen die Zeichnungen von Brösel mit den Texten von Holger in der Pardon. In dieser Zeit entstand auch der Comic über das Rennen zwischen Porsche und Horex.



Die immer wieder gestellte Frage, wann das Rennen denn nun ausgetragen würde, beantworteten Rödger Feldmann (alias Werner) und Holger Henze (Holgi) 1988 mit dem Megaspektakel auf dem Flugplatz Hartenholm. 400.000 Zuschauer waren Augenzeuge als Holger mit seinem Porsche den "Red Porsche Killer" bereits auf den ersten Metern abhängte.

Der 1998 erschienene Comic-Band von Holger Henze "Räum das Feld Mann" knüpft an diese Geschichte an, ebenso wie das "Ventil-Spiel", das 2000 als limitierte und handsignierte Edition im Rake Verlag neu aufgelegt wurde.

Wie schon in der Vergangenheit, so gehen Holger Henze auch heute die Ideen nicht aus. Das Angebot für aktuelle Kunst ist im Kieler Raum nicht berauschend. Was liegt da näher als die "Club Galerie 68" wieder vermehrt für Ausstellungen zu nutzen.

Und seit Nikolaus 2003 ist das amtlich, im Club gibts wieder was zu sehen.
Kanns ja ma reinschaun.